Viele MediatiorInnen und zum Teil auch Mediationsverbände oder Ausbildungsinstitute geben als Ziel einer Mediation eine konsensuell erstellte gemeinsame Abschlussvereinbarung an.
Übersetzt in das Phasenmodell ist das in der Regel die 5. Phase.
In meinen Mediationen und auch in unseren Ausbildungen gehen wir noch einen Schritt weiter: Wir halten eine 6. Phase – Umsetzung und Evaluation – für wichtig.
Wenn wir auf vergleichbare Bereiche schauen, wo es ebenso um Veränderung, Lernen, Wachstum oder Heilung geht, z.B. im Projekt- oder im Change-Management, in Psychotherapie oder auch in der Medizin gehören diese Phasen dazu: Umsetzung – Evaluation – Integration.
Warum nicht auch in der Mediation?
In unseren Ausbildungen schauen wir uns oft ein interessantes Experiment an:
Mit Anklicken des YouTube-Videos wird eine Verbindung zum Server von YouTube in den USA hergestellt, damit das Video abgespielt werden kann. Dabei werden u.a. die IP-Adresse gespeichert und Cookies für Google gesetzt. Mehr dazu: Datenschutz
Wenn Konfliktparteien zu uns in die Mediation kommen und gerade wenn wir gut arbeiten, geschieht etwas sehr ähnliches, wie bei diesen unterschiedlich tickenden Metronomen: Die Parteien achten aufeinander und sie gleichen sich – in bestimmten Punkten – an. Im besten Fall heißt das, dass sie in der Phase 5 eine Vereinbarung schließen, wie sie sich in Zukunft miteinander verhalten wollen.
Der Effekt der Synchronisierung bei den Metronomen wird möglich, weil eine Kontextveränderung stattfinden. Ebenso wird auch die Verhaltensänderung der Parteien erheblich durch eine Kontextveränderung ermöglicht, nämlich indem wir mit unserem Fachwissen über Prozesssteuerung einen Raum schaffen, in dem sie sich anders begegnen: mit Achtsamkeit und Respekt, mit dem Willen, sich zu erklären und zu verstehen, mit Bereitschaft zum Konsens … .
Wie gesagt, wenn wir gut arbeiten, gibt es im besten Fall einen Konsens – der jedoch in einem ganz anderen Kontext umgesetzt werden muss, als in dem, in dem er entwickelt wurde. Es ist wie mit den Metronomen: Wenn sie von den Rollen, die die Synergieeffekte ermöglichen, herunter gesetzt werden, dominiert schnell wieder der Eigenrhythmus.
Ich denke, in dieser Hinsicht sind wir Menschen den Metronomen nicht unähnlich. Und wenn wir diese Hürde kennen, sollten wir die Konfliktparteien nicht darauf hinweisen und Maßnahmen anbieten, die die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Umsetzung erhöhen?!
EINE dieser Maßnahmen ist für mich das Angebot eines Nachgesprächs, in dem die Umsetzung reflektiert und potentielle Modifikationen besprochen werden können. Oder in dem wir gemeinsam die Erfolge würdigen und feiern und damit konsolidieren.
Ich finde die sechs verschiedenen Schritte im Mediationsprozess gut erläutert und dargestellt. Für mein Unternehmen möchte ich mich zu diesem Thema genauer beraten lassen. Hoffentlich finde ich dafür nächste Woche einen Experten für Mediation.
https://www.wien-mediation-supervision.at/familienmediation