Mit Future Pace ist ein bewusster, gedanklicher “Schritt in die Zukunft” gemeint.
Unser Kopfkino arbeitet meistens auf Autopilot und nicht selten hängen wir dabei in Katastrophenerwartungen: Es drängen sich Vorstellungen („Filme“) auf, wie etwas schlecht läuft oder schief geht.
Der “Future-Pace” funktioniert ähnlich, nur dass es diesmal um eine positive Vorstellung geht und sie bewusst erzeugen.
Mit dieser Technik arbeite ich häufig in Workshops zur Verankerung von neu Gelerntem oder auch in der Mediation selbst, z.B. indem ich am Ende die MediandInnen bitte, sich vorzustellen, wie sie die getroffene Vereinbarung bestenfalls im Alltag realisieren würden.
Die Schritte, so wie ich sie z.B. bei einem Workshop anleiten würde:
“Denk an etwas, das Du heute neu gelernt hast … ein interessantes Wissen … oder eine neue Fähigkeit, die Du entdeckt … ausprobiert … oder erworben hast und von der Du annimmst, dass sie Dir im Alltag oder in Deiner Arbeit dienlich sein wird … und die Du Dir gerne bewahren möchtest …
Und dann stell Dir jetzt eine Situation vor, in der Du – in den nächsten Tagen oder Wochen – dieses Wissen oder diese Fähigkeit nutzbringend für Deine KlientInnen und auch für Dich anwenden könntest.
Male Dir genau aus, wie solch eine Situation aussehen könnte. Es ist Deine Vorstellung, Dein Kopfkino und Du führst Regie, d.h. Du kannst die Situation so gestalten, wie sie angenehm und dienlich ist.
Was siehst Du …
Vielleicht hörst Du auch etwas? Stimmen, ein Gespräch, ein Dialog …
Setze Dein neues Wissen ein oder nutze Deine neue Fähigkeit und nimm wahr, wie Du Dich in dieser Situation fühlst, wenn es genau so läuft, wie Du es Dir wünscht …
Wenn Du möchtest kannst Du die Situation ausschmücken, so dass es sich wirklich gut anfühlt … es ist Dein Kino, darin läuft Dein Film und Du darfst darin die Hauptrolle spielen mit einem Happy End Deiner Wahl.
…
Wenn Du die Situation gut zu Ende gebracht hast, Dein neues Wissen oder Deine neue Fähigkeit einen positiven Unterschied gemacht hat, um diese Situation gut zu bewältigen, achte auf Dein Gefühl, wie es Dir gerade mit diesem Erfolg geht …
Und zum Abschluss kannst Du dann noch innerlich neben Dich treten und Dir virtuell auf die Schulter klopfen und Dir die gebührende Anerkennung für diese Leistung geben … Gib Dir die Wertschätzung dafür, dass Du dies in der Fortbildung gelernt hast, dass Du es in Deinem reichen Repertoire gut aufbewahrst und dass Du es in dieser Situation gut anwenden konntest.
Wenn Du Dich gut und zufrieden damit fühlst, kannst Du mit Deiner Wahrnehmung nach Außen zurück kommen, in der Zeit die für Dich stimmt, die Augen öffnen und wieder ganz präsent im Hier und Jetzt sein.”
Durch diese Vorstellung wird erwünschtes Verhalten gefestigt, indem entsprechende neuronale Bahnungen angelegt werden (das Phänomen der Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung).
Danke für die ausführliche Anleitung. Meistens gehen wir ja eher in Katastrophenphantasien, zumindest kenne ich das von mir. Es braucht natürlich eine gewisse Übung, das gut zu begleiten. Toll wäre es, wenn es hier eine Audio-Datei gäbe, die ich mir dazu anhören könnte. Gleichzeitig lesen und in der Vorstellung sein klappt bei mir nicht.
Dennoch eine gute Anregung.
Gruss, E.Wussen
Super! Das finde ich mal eine gelungene Anleitung.