Moderationen von Arbeitssitzungen, Gruppentreffen oder Klärungsgesprächen sind oft sehr vielschichtig. In meiner Arbeit habe ich erfahren, dass es hilfreich sein kann, diese verschiedenen Ebenen auseinander halten zu können und ggf. sogar der Gruppe bzw. dem Team transparent zu machen. Das Modell, das ich mir dafür entwickelt habe, ist die IDEALe Moderation:
I – Informationen
D – Diskussionen
E – Entscheidungen
A – Affekte
L – Lösungen
Schon bei der Sichtung der Tagesordnungspunkte kann man schauen und ggf. vereinbaren, worum es bei den jeweiligen Punkten geht oder gehen soll:
Werden hier nur Informationen mitgeteilt, sind zwar Nachfragen zum Verständnis erlaubt, aber keine Diskussionen, eben weil diese Punkte nicht zur Diskussion stehen („Verordnung X tritt ab 1.1. in Kraft“. „Die Biotonne wird ab nächsten Montag jetzt nur noch 14-tägig geleert.“)
In anderen Fällen jedoch sind Diskussionen notwendig und erwünscht. Wenn das der Fall ist – wie viel Zeit soll dafür eingeräumt werden? („Hier gibt es sicher unterschiedliche Meinungen. Ich würde jetzt gern einige Stimmen dazu hören, damit wir uns ein umfassenderes Bild bezüglich der Konsequenzen machen können. Ich schlage vor, dass wir uns dafür 20 Minuten Zeit nehmen. OK?“)
Diskussionen dienen der Erörterung des Themas, um sich eine bessere Meinung bilden zu können. Nicht immer, aber in manchen Fällen muss jedoch am Ende eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden. (Falls eine Entscheidung ansteht: besteht Klarheit über den Entscheidungs-Modus: Per Konsens? Abstimmung nach Mehrheit? Leitungsentscheid nach der Anhörung aller Facetten und Meinungen? …)
In jeder Phase können die emotionalen Wogen hoch schlagen. Gefühle (Affekte) geben uns einen wichtigen Hinweis, wo die Gruppe oder Einzelne zu einer Frage stehen und welche Interessen oder Bedürfnisse ggf. eine Rolle spielen. Manchmal braucht es auch nur eine Runde „Dampf ablassen“, damit man anschließend wieder „sachlich“ weiter arbeiten kann. (Bewährt hat sich, das wertschätzende Spiegeln der Emotionen im Sinne „So fühlst Du Dich anscheinend gerade – und das darf auch so sein.“)
Konflikte und Probleme brauchen oft (auch) pragmatische Lösungen. Auf dieser Ebene geht es um die Sammlung von möglichen Ideen, die anschließend eine Vereinbarungen bzgl. der Handlungsebene münden. („Wie regeln wir jetzt den Urlaubsplan, damit das Büro durchgängig besetzt ist?“ „Wie hoch wollen wir das Budget ansetzten für das Sommerfest?“)
Das Modell kann als 1-seitiges Arbeitsblatt im PDF-Format herunter geladen werden. Wie alle meine Arbeitsblätter gibt es kein Copyright, sondern ich freue mich über Nutzung und Weiterverbreitung. Wer das AB bearbeiten möchte erhält von mir auch gern die Word-Datei per Mail. Für die Zusendung verändertert Arbeitsblätter bin ich dankbar – auch ich lerne gern dazu.