Unser Unterbewusstsein und unsere Muster leisten uns große Dienste. Wenn wir uns im Alltag bewegen, laufen wir überwiegend auf Autopilot. Meistens ist dies auch gut so, denn in unserer komplexen Gesellschaft wäre dies kaum anders möglich. Manchmal ist es aber auch von Nachteil, wenn unser Autopilot anders entscheidet, als es situativ für uns von Vorteil wäre.
Die Schnelligkeit deines Autopiloten kannst du hier testen:
Wenn du auf den Clip unten klickst, erscheinen eine Reihe von Wörtern. Benenne die Farbe(!), in der die Worte geschrieben sind. Du hast 15 Sekunden Zeit:
Geschafft? Prima.
Dann das Gleiche noch einmal hier, allerdings in etwas veränderter Form. Bitte wieder die Farbe benennen, in der die Worte geschrieben sind. Du hast wieder 15 Sekunden Zeit:
Wie war es diesmal? Wahrscheinlich schwieriger und vielleicht bist du diesmal gar nicht bis zum Ende der Liste gekommen. Warum nicht? Im 2. Versuch waren zwei Hürden eingebaut:
1. Du warst durch den ersten Durchlauf „geprimed“, d.h. dort hast du eine Vorerfahrung gemacht, die unbewusst abgespeichert wurde und die du ebenso unbewusst beim 2. Versuch, der sehr ähnlich aussah, abgerufen hast.
2. Außerdem hat im 2. Durchlauf der sog. Stroop-Effekt gewirkt: Während im 1. Durchlauf die Worte und Farben deckungsgleich waren, waren sie jetzt unterschiedlich und du musstest dich sehr konzentrieren, um dich auf die Farbe zu fokussieren und dem automatischen Impuls, das Wort zu lesen, zu widerstehen.
Der Stroop-Effekt ist eines der vielen Beispiele, die Daniel Kahneman in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ gibt, wo uns Gewohnheiten und unsere schnelle Intuition im Wege stehen können.
Zum Glück können wir doch einiges von diesem musterhaften Verhalten beeinflussen, wenn es uns nicht (mehr) dienlich erscheint.
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Aktueller Hinweis:
Im März und Juni 2023 biete ich zwei Fortbildungen an zum Thema Neurowissen und Hypnosystemik in der Mediation.
Infos dazu auf der Seite Veranstaltungen